Herren 1 im RWG gegen den SVS Türkheim auf Punktejagd

Die Warnung kommt aus berufenem Munde: „Der SVS Türkheim ist im Vergleich zur Vorrunde so stark geworden, dem werden sicher noch einige Überraschungen gelingen.“ Das hatte Oliver Niemann, der Trainer des TB/ASV Regenstauf, nach dem Spiel in Bayreuth gesagt. Nun stehen die Türkheimer am Samstag (19.30 Uhr, Richard-Wagner-Gymnasium) dem BSV 98 Bayreuth gegenüber, der im Abstiegskampf der Regionalliga Süd-Ost jeden Punkt bitter nötig hat.

Das gilt freilich auch für die Unterallgäuer. Elf ihrer 15 Punkte haben sie seit Mitte Dezember erobert. Insgesamt sind sie bei 15 angelangt, was aber immer noch zu wenig ist, um die Klasse zu halten – wenn nicht noch Siege in Bayreuth und gegen Meister Marktredwitz gelingen. Die Bayreuther und die Regenstaufer (je 20), der SV Schwaig II (21) und der VC Amberg (22) liegen vor den Türkheimern, die als Tabellenneunte den direkten Abstiegsplatz innehaben. Der Achte muss in die Relegation, diesen Rang will der BSV in den restlichen beiden Runden – am 15. März geht es nach Amberg – noch loswerden.

„Wer von den vier Kandidaten am schnellsten die Angst vor dem Verlieren ablegt und zu seinem Spiel findet, wird erfolgreich sein“, lautet die Prognose von Alessandro Bozzato, dem Coach der Bayreuther. „Ich erwarte weitere verrückte Resultate, wie es sie ja auch zuletzt schon gegeben hat“, schiebt er hinterher. Verrückt – das war in seinen Augen auch der 3:2-Triumph des BSV gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter VGF Marktredwitz. Die Fichtelgebirgler hatten nach dem Gewinn von zwei Sätzen in Bayreuth den Titel unter Dach und Fach gebracht, ließen etwas nach und wurden bestraft.

Bozzato: „So wird es bis zum Saisonschluss auch Teams ergehen, die nicht mehr absteigen können. Wenn die erbitterten Widerstand spüren, werden sie sich womöglich nicht mehr mit aller Kraft wehren. Darin liegt also die Chance für alle, die noch in den Abstiegskampf verstrickt sind.“

Im RWG indes treffen zwei ambitionierte Teams aufeinander. Die Hausherren müssen die gewohnte Turnhalle am Roten Main verlassen, was Bozzato lächelnd mit den Worten kommentiert: „Auswärts sind wir in dieser Saison sowieso besser.“ Um sich auf die frühere Spielstätte, die diversen neuen Spielern im BSV-Trikot noch fremd ist, einzustellen, wurde in dieser Woche dort trainiert. Dabei verletzte sich jedoch der zuletzt so starke Artem Kapelus, so dass sein Einsatz fraglich ist. Sicher nicht mitwirken können amSamstag der kranke Jörg Fredersdorf und der verhinderte Milan Dörnhöfer. Somit stehen wohl am ehesten die Meister-Besieger  auf dem Parkett, ergänzt um Routinier Volker Nissels.

Bozzato glaubt, dass in der nicht so hohen RWG-Halle eher abwehrstarke Teams wie Gegner Türkheim im Nachteil sind, weil der Ball bei Annahme oder Abwehr schon mal an der Decke landet. Zudem sorge die im Vergleich zur TaRM intimere Atmosphäre für einen Vorteil durch die Fanstimmung. „Wir müssen das Publikum nur mit unserem Spiel mitnehmen, dann wird es mindestens so laut, wie es in den letzten drei Sätzen gegen Marktredwitz war“, sagt der Coach.

Das Hinspiel in Türkheim gewann der BSV übrigens glatt mit 3:0 (25:21, 25:22, 25:17). Und auch in der Relegation 2018 hatte er sich gegen den SVS mühelos durchgesetzt. Nun soll also aller guten Dinge drei sein.