1:3-Niederlage gegen Schwaig – die Abstiegszone rückt näher

Die Moral war in Ordnung, doch die Leistung reichte ohne drei der Besten nicht aus. Die Herren des BSV 98 Bayreuth verloren ihr Regionalliga-Heimspiel gegen den SV Schwaig II mit 1:3 (26:24, 18:25, 22:25, 23:25) und rutschten in der Tabelle der Zehner-Liga hinter ihren Bezwinger (je 15 Punkte) auf Rang sieben ab. Der Abstand zur kleinen Zone der abstiegsgefährdeten Teams – eines muss direkt runter in die Bayernliga, eines in die Relegation – beträgt nur noch vier Zähler, weil Regenstauf überraschend in Amberg 3:1 siegte.

2:4, 2:5, 2:8 und 2:7 – so schlecht starteten die Hausherren in der Turnhalle am Roten Main am Samstagabend in die vier Sätze. „Solch ein verschlafener Auftakt ist vielleicht ein oder zwei Mal zu korrigieren, aber nicht jedes Mal“, sagte BSV-Coach und -Libero Alessandro Bozzato und schickte noch ein „Schon gar nicht mit dieser Aufstellung“ hinterher. Wie gemeldet, mussten die Bayreuther ohne Kapitän Fabian Buck, Zuspieler Milan Dörnhöfer und Angreifer Lukas Neidl auskommen. Quantitativ ließen sich die Ausfälle kompensieren, aber nicht qualitativ.

Dabei schien Julius Spantig anfangs die Abwesenheit von Hauptpunktesammler Buck vergessen zu machen. Von den ersten sechs Bayreuther Punkten in der Partie gingen allein vier auf das Konto des 28 Jahre alten Außenangreifers. Damit war der erste mäßige Satz-Auftakt flugs wettgemacht. Die Gastgeber holten gar eine Vier-Punkte-Führung heraus, ließen sich auch nicht beirren, als die Mittelfranken mit fünf Zählern in Folge zum 14:13 konterten, und behielten im fortan harten Kampf (neun Mal unentschiedener Spielstand) die Nerven. Fast schon logisch, dass Spantig bei 25:24 den Gegner zu einem Fehler zwang und damit für den Satzgewinn sorgte.

Doch Konstanz war für den BSV an diesem Tag ein Fremdwort. Bozzatos Hinweis, bei den Aufschlägen die sichere Variante zu wählen, wurde öfters überhört. „Taktisch haben wir leider auch einiges falsch gemacht“, merkte Angreifer Jörg Fredersdorf an. So hätte Mittelblocker Lukas Schröder, trotz seiner Knieverletzung dabei, wohl noch öfter in Szene gesetzt werden und der Größennachteil beim SVS effektiver genutzt werden können. Wirksame Blocks gegen die starken Schwaiger David Forster und Yannick Bibelriether gelangen zudem selten. „Wir hatten oft die Hand dran, den Ball aber dann nur so abgelenkt, dass er hinten bei uns ins Feld fiel“, sagte Schröder.

So war in Durchgang zwei recht bald (4:10, 11:17) klar, dass die Mannschaft von Trainer Alwin Bamberger ausgleichen würde, zumal sie sich besser auf Spantig und Co. eingestellt hatte und auch eine gute Feldabwehr zeigte. Marc Fronhöfer bekam die SV-Blockstärke kurz nach seiner Einwechselung zum Debüt im BSV-Dress gleich vor Augen geführt. Nach dem ernüchternden 14:24 konnte der BSV noch etwas Ergebniskosmetik betreiben.

In Satz drei wurde es aus Bayreuther Sicht nicht besser: 3:9, 10:15, 14:19, ein kurzes Aufflackern dank dreier gegnerischer Fehler zum 22:23, bis auch Spantig am Block scheiterte – 22:25. Für die gute Moral  der Bayreuther sprach dann ihr Bemühen im vierten Abschnitt, als sie nach dem 3:8 wieder konkurrenzfähig wurden und vor allem dank Spantig, Schröder und Fredersdorf auf 14:15 stellten. Julius Spantig war nun stark wie zu Beginn, dem als einziger konstant gut aufschlagenden Artem Kapelus gelang ein Ass zum 18:18, die Oberfranken durften bei 20:19 auf den Tiebreak hoffen, gaben dann drei Punkte ab und glichen noch einmal zum 22:22 aus. Ein Service von Zuspieler Lars Naumann, das an der Netzkante hängenblieb, bedeutete nach 90 Minuten Netto-Spielzeit das 23:25 und damit die Niederlage.