Vorschau Zirndorf

Sonntags gewinnen sie immer. „Und diese Serie wollen wir nun ausbauen“, heißt es im Team des BSV 98 Bayreuth vor dem nächsten Spiel in der Herren-Regionalliga Süd-Ost mit einem Augenzwinkern und einer Prise Galgenhumor. Denn bisher hat der Zehnte im Feld der elf Mannschaften nur einmal sonntags gespielt – da aber in Neumarkt mit 3:0 seinen einzigen Erfolg gefeiert. Nun geht es gegen den Tabellenzweiten, den TSV Zirndorf.
An diesem Sonntag (15 Uhr) kommt freilich eine Truppe in die neue Halle am Roten Main (neben dem Hans-Walter-Wild-Stadion), die wesentlich stärker sein dürfte als der ASV Neumarkt. Fünf Siege hat die Mannschaft aus der Kreisstadt im Landkreis Fürth schon eingefahren, drei davon auswärts. Lediglich die Partie gegen Spitzenreiter MTV München hat der Absteiger aus der 3. Liga verloren (15:25, 17:25, 25:20, 19:25).
„Wir schätzen den Gegner schon als sehr spielstark ein, dennoch sehen wir eine Chance zu gewinnen“, sagt das Bayreuther Team-„Sprachrohr“ Jan Wißling. Seine Begründung: „Unschlagbar ist in dieser Liga vielleicht München, der TSV Zirndorf wohl eher nicht.“
Im Westen von Nürnberg startete man im Sommer einen Umbruch und eine Neuausrichtung. Fünf Akteure gingen, fünf kamen, darunter auch als großes Talent vom SV Schwaig der erst 16 Jahre alte Joshua Schneider. Noch eine Verbindung zwischen Zirndorf und Schwaig: TSV-Spieler Lennart Kroha ist der aktuelle Bayerische Meister im Beachvolleyball, sein Partner Harry Schlegel spielt in der Halle für den SV aus dem östlichen Nürnberger Land. Der im Sand recht erfolgreiche Wißling, mit Julius Spantig Bayreuther Stadtmeister, urteilt über Kroha so: „Er kann nicht nur beachen, sondern ist seit seiner Jugend auch ein sehr guter Außen/Annahme-Spieler. Dazu verfügt er über eine gute Technik im Angriff und ist sehr sprunggewaltig.“
Neu in Zirndorf ist neben dem Spieler-Quintett auch der Trainer: Klaus Wischermann (52), 2016 mit Ingolstadt Regionalliga-Dritter, ersetzte im Frühjahr dort Andreas Herrmann und formulierte sein Motto gleich so: „Den Spaß nie außer Acht lassen, aber mit dem nötigen Biss immer jeden einzelnen Punkt angehen und ausspielen, egal ob in Training oder Spiel.“ Er habe „eine hungrige Mannschaft mit viel Kampf, die in der Vorbereitung alles für eine erfolgreiche Saison gegeben hat“.
Der BSV lässt sich von solchen Sätzen nicht beeindrucken. „Auch wenn Zuspieler Franz Damaschke nicht dabei ist: Wir wollen von den kommenden drei Heimspielen zwei gewinnen“, war aus dem Mannschaftskreis zu vernehmen. Und wenn es am Sonntag gegen den früheren Verein von Libero Chris Dinkel nicht klappt, bieten sich noch Chancen gegen VC DJK München-Ost-Herrsching II sowie – an einem Sonntag (!) – gegen den TSV Mühldorf.
Bericht von Jürgen Schott