Am Samstag fuhren acht hochmotivierte Sportfreunde der Herren III zum bis dato noch Tabellenletzten in die östlichen Tiefen der Oberpfalz nach Furth im Wald. Dass die Gastgeber die Mannschaft aus Kallmünz souverän mit 3:0 vom Feld schickten, bewirkte keinerlei Besorgnis und so starteten unsere Athleten zuversichtlich in den ersten Satz, hatte man doch alle echten Auswärtsspiele bis jetzt irgendwie gewinnen können. Da die Einspiel- und Erwärmungszeit direkt proportional mit dem Durchschnittsalter der Mannschaft steigen, verbuchten wir am Ende der 2. Auszeit, den ersten Satz, in welchem wir einem drei bis vier Punkterückstand konsequent hinterherliefen, als eben jene verlängerte Einspiel- und Erwärmungszeit. In der Psychologie heißt das Selbstwertdienliche Verzerrung. Leider ließ sich die hoffentlich nur leicht lädierte Achillessehne unseres Zuspielers Markus Koller davon nicht beeinflussen und so waren während der letzten Punkte des ersten Satzes leicht unrunde Bewegungen zu erkennen.
In einem Akt aufopferungsvoller Männlichkeit, dem Schmerz trotzig entgegen tretend, versuchte dieser, uns weiter Volleyball spielen zu lassen. Nach etwa drei gespielten Bällen obsiegte die Vernunft und nach einem vogelwilden Wechsel wurde Marek einstimmig zum Zuspieler umfunktioniert. Die nun eintretende Dichte an spielerischen Negativerlebnissen vermochte auch das insgesamt gut improvisierte Zuspiel nicht zu verhindern. Während im zweiten Satz unser Widerstand noch nicht gebrochen war und wir einige mehr oder weniger unorthodoxe Punkte erzielen konnten, mussten wir letztlich auch diesen 18:25 abgeben. Im desaströsen dritten Satz war von unserer Seite, insbesondere zu Beginn, nicht mehr viel übrig von dem, was man einst als Volleyballspiel bezeichnete. Nach sage und schreibe elf Punkten in Folge für den Gegner konnten auch wir endlich unseren ersten Punkt begrüßen.
Angesichts dieses Umstands gewann der Schlachtruf „Harndrang“ auf unschöne Art und Weise tiefere Bedeutung. Nun waren wir bestrebt, das Schlachtfest ehrenhaft zu beenden und unser Ziel wurde so schnell nach unten geschraubt wie uns der Gegner die Bälle um die Ohren schlug. Am Ende war die Aussage: „Immerhin sind wir zweistellig“ mehr als bezeichnend und das Match endete mit einem ebenso bezeichnenden Aufschlag weit hinter die gegnerische Grundlinie. Resümierend bleibt festzustellen, dass ein Sieg gegen die insgesamt routinierter und agiler auftretenden Jung-Further auch ohne Verletzungspech auf unserer Seite nicht ohne Kampf hätte errungen werden können. Mit dem nun verdient erworbenen Prädikat „Tabellenletzter“ wird es uns hoffentlich gelingen, beim nächsten Heimspieltag am 20. Dezember im GCE eine Trendwende zu herbeizuführen.
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