Stolze Bilanz gegen die vier Regionalliga-Kellerkinder

Die Herren des BSV 98 Bayreuth gehören eindeutig zur Mittelklasse der 4. Liga. Wer daran angesichts von vier Niederlagen bei nur einem Erfolg in der Rückrunde der Regionalliga Süd-Ost seine Zweifel hatte, wurde nun eines Besseren belehrt. Das 3:0 (25:20,25:22,25:22) gegen den TV Mömlingen zeigte, wie weit der Aufsteiger von 2017 vom Schlussquartett dieser Liga entfernt ist.

18:3 Sätze und alle möglichen 18 Punkte haben die Bayreuther bisher gegen die vier Teams erspielt, die gegen den Abstieg kämpfen. Und diese Weste soll in den noch ausstehenden Heimspielen gegen den ASV Dachau II (am kommenden Samstag, 23. Februar, 19.30 Uhr) und den SV Memmelsdorf (Saisonfinale am 23. März) weiß bleiben. „Man sah, wozu wir fähig sind, wenn wir konzentriert trainieren können“, sagte Spielertrainer Milan Dörnhöfer. „Nun noch sechs Punkte aus den Heimspielen und dem Auftritt bei Spitzenreiter Mühldorf“, lautet das Motto von ihm und seinem Team. Dann könnte der auf Rang fünf gekletterte BSV (25 Punkte) noch eine Stufe höher steigen, denn das Restprogramm der Mittelfeld-Rivalen SV Schwaig II (25/3:2-Sieger in Freising) und VGF Marktredwitz (24/am Sonntag 1:3 in Mühldorf) erscheint schwieriger.

„Unsere beste Leistung in der Rückrunde“, urteilte BSV-Kapitän Fabian Buck über den achten Saisonerfolg. Er war ebenso wie Libero Chris Dinkel und Jörg Fredersdorf nach Abwesenheit in Schwaig in die Mannschaft zurückgekehrt. Dafür fehlten diesmal Franz Damaschke und Lukas Neidl, der wegen seiner Wadenverletzung in dieser Saison wohl nicht mehr mitwirken kann. „Eine ganz andere Körpersprache der Spieler im Vergleich zum vorangegangenen Heimspiel, und das von Beginn an“, lobte auch Ex-Trainer Andreas Rüger seine einstigen Schützlinge.

Die fegten den Gast aus Unterfranken zwar nicht von der Platte – das verhinderten immer wieder kleine Fehler und Missverständnisse. Doch weitgehend funktionierte der BSV, namentlich das Zusammenspiel von Regisseur Dörnhöfer mit Manuel Wolz. Dass der Zuspieler oft auch die Chance wahrnahm, den zweiten Ball selbst zu verwandeln, überraschte die Mömlinger immer wieder. Buck, Dörnhöfer und Julius Spantig sorgten mit ihren Punkten nach dem 8:8-Zwischenstand dafür, dass sich die Hausherren auf 13:9 absetzten. Diesen Vorsprung brachten sie auch dank starker Bälle von Wolz ans Teilziel erster Satzgewinn.

Noch auf der Bank war da Fredersdorf, der sich auch im zweiten Durchgang nur am Rande für seinen Einsatz warmhalten konnte und von dort aus sah, wie die Kollegen aus dem 5:7 ein 13:8 machten, danach aber etwas unkonzentriert wirkten, so dass der TV bei nur noch zwei Zählern Rückstand hoffen durfte. Dass Wolz zum 22:21 geblockt wurde, irritierte den Routinier nicht. Postwendend stellte er den alten Abstand wieder her, und Volker Nissels sowie Spantig mit einem Aufschlag sorgten für den Gewinn auch des zweiten Satzes.

„Während unser junger Gegner zum Ende eines Satzes hin immer nervös und hektisch wurde, haben wir einen Matchplan erkennen lassen und auch durchgesetzt“, erklärte Manuel Wolz. Bei 2:5 in Abschnitt drei kam dann auch Fredersdorf (für Spantig) in die Partie, punktete prompt im Angriff und brachte mit vier Aufschlägen sein Team mit 8:7 nach vorn. „Das erste Service kam gut, da bin ich mutig geworden und habe, teils auch mit Netzkantenhilfe, Erfolg gehabt“, sagte der nicht gerade als Aufschlagmonster bekannte Spieler. Nach einem kurzen Rückschlag nahmen die Bayreuther bei 9:14 noch eine Auszeit, die positive Auswirkungen hatte. Mit sechs Punkten in Folge gelang die 20:18-Führung – dann griff wieder der von Wolz erwähnte Matchplan…

„Die Mömlinger haben beim Einschlagen gespielt wie die Weltmeister, doch wenn sie am Netz zwei oder vier Hände des Gegners vor sich hatten, kam nicht mehr viel“, schilderte Julius Spantig seine Eindrücke. „Und unseren Größenvorteil haben wir auch nutzen können.“

Noch ein paar Fotos:

Bericht auf bayreuther-tagblatt.de