Ein Schritt vor und zwei zurück – so gelingt in Zirndorf kein Erfolg

Bemühen und Wille, nicht ohne jeden Satzgewinn die 100-km-Heimreise anzutreten, waren unübersehbar. Doch die Personaldecke war dünn und der Gegner einer von der dickeren Sorte. Von 11:17 hatten sich die Herren des BSV 98 Bayreuth im Regionalligaspiel beim TSV Zirndorf auf 18:21 herangekämpft, letztlich ging aber auch dieser dritte Satz verloren. Nach dem 0:3 (14:25, 22:25, 20:25) beim Tabellenzweiten nehmen die Bayreuther weiter Rang vier ein, der aber vor den restlichen vier Heim- und zwei Auswärtsspielen nicht mehr so fest zementiert ist wie zuvor.

„Wir machen oft mit guten Aktionen zwei Punkte in Folge, um dann wieder mit eigenen Fehlern drei hintereinander abzugeben – macht leider minus eins“, gab Spielertrainer Manuel Wolz am Ende Nachhilfe in Volleyball-Mathematik. Apropos minus eins: Zu 99 Prozent beschränkte sich Wolz an diesem Abend in der Jahnhalle aufs Coachen, so dass die restlichen sieben BSVer (inklusive Libero) durchspielen mussten. Mit Milan Dörnhöfer hatte sich nämlich auch noch der Kopf des Teams krank abmelden müssen, nachdem aus verschiedensten Gründen bereits Jan Wißling, Chris Dinkel und Julius Spantig nicht zur Verfügung standen.

Das Rumpfteam konnte die Mittelfranken dann nur selten in Verlegenheit bringen. Nach einem durchaus passablen Start bis zum 7:9 kam schnell der erste Bayreuther Einbruch. Über 8:13 ging dieser erste Durchgang im Schnellzug-Tempo verloren. „Ohne Dörnhöfer und den langen Wißling in der Mitte ist Bayreuth schon arg gehandicapt“, erklärte TSV-Trainer Klaus Wischermann die klaren Verhältnisse. Zudem war ihm noch aufgefallen: „In ihren jungen Zuspieler schienen die Bayreuther Angreifer auch nicht das rechte Zutrauen zu haben, wobei er sicher nicht fehlerlos, aber auch nicht schlecht spielte.“

Tim Gamisch (19), der Angesprochene, hatte Dörnhöfers Position eingenommen und mühte sich redlich. „Fehler haben heute bei uns aber alle gemacht“, urteilte der für Wißling reaktivierte Volker Nissels. Und Libero Franz Damaschke ergänzte: „Mit diesen Zirndorfern können wir nur mithalten, wenn wir unser Potenzial zu hundert Prozent ausschöpfen. Und das war eben diesmal nicht der Fall.“

Der Block habe sich häufig nicht richtig positioniert, rügte Wolz. Das nutzten die TSV-Angreifer Severin Bienek und Lennart Kroha weidlich aus zu kraftvollen Schüssen und überlegten Hebern. Waren deren Vorzüge vorher durchaus bekannt, so blieb Zirndorfs Nummer 9, Philipp Schedel, für die Gäste ein Buch mit sieben Siegeln. „Der springt gar nicht so hoch ab, schlägt aber so komisch, dass ich ihn einfach nicht verteidigen konnte“, rätselte Fabian Buck. Trost spendete dem BSV-Kapitän der gegnerische Coach: „Philipp überrascht auch mich immer wieder.“

Wischermann schonte ab dem zweiten Abschnitt phasenweise seine Besten. Das nutzten die Bayreuther, um nach dem 6:11-Rückstand mit einigen guten Offensiv-Aktionen und imposanten Blocks wieder in Reichweite zu kommen. Beim 20:22 landete jedoch ein Buck-Service im Netz, nach dem 21:23 kam beim TSV Bienek zurück, um den Satzgewinn zu sichern. Ein ähnliches Spielchen dann in Satz drei, bis die Gastgeber nach dem 21:18 noch mal Gas gaben und nach Abwehr von zwei Matchbällen am Ziel waren.

„Eine starke Vorstellung meiner Mannschaft“, freute sich Klaus Wischermann zwei Wochen vor dem Gastspiel von Spitzenreiter TSV Mühldorf an gleicher Stelle. Die Bayreuther (22 Punkte) werden sich dann in Schwaig (Fünfter/20) vorstellen. Vorher aber (Sonntag, 15 Uhr, Turnhalle am Roten Main) kommt es zum Duell mit dem Dritten, dem VC DJK München-Ost/Herrsching II (28).

Bildergalerie zum Spiel

So lief das Hinspiel

Bericht auf bayreuther-tagblatt.de